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Willkommen bei der ersten arabisch-orientalischen Adresse, wenn es um gutes und authentisches Essen in Berlin geht.
Sorry, kann ich leider nicht bestätigen. Der Internetauftritt verspricht mehr als er hält.
Ein neuer Tag.....früh aufgestanden, ein Ausflug zur Gedenkstätte Hohenschönhausen sowie etwas Sigthseeing in der City. Wir waren geschafft und suchten ein ruhiges Plätzchen für ein gemütliches Abendessen. Unsere Wahl fiel auf das Restaurant mit libanesischer Küche im Derag Livinghotel Großer Kurfürst direkt an der Spree in der Nähe des Märkischen Museums.
Das Restaurant befindet sich im Erdgeschoss des Hotels direkt neben der schön gestalteten Lobby des Hauses, gegen 18.30 h waren bereits einige Tische belegt. Die Begrüßung fiel recht reserviert aus und der adrett gekleidete Kellner mittleren Alters verwies uns an einen bereits eingedeckten Tisch mit weißen Stofftischdecken und -servietten, 2 roten Tischläufern sowie dezenter Dekoration in der Mitte des langen rechteckigen Gastraumes. Eine Garderobe suchte ich vergebens, auf Nachfrage hängte der Kellner unsere Jacken in einen Schrank im Eingangsbereich.
Unsere Getränke, Coke, 0,5 l Berliner Pilsner zu 3,60 € und ein Glas 0,2 l libanesischer Rose Ksara zu 6,90 €, kamen sehr schnell und waren gut temperiert. Die Speisekarte umfasst ein überschaubares Angebot an verschiedenen Vorspeisen, Fleisch- und Fischspezialitäten, Couscous- und vegetarischen Gerichten, Nachspeisen, 2 Menüs sowie eine "Reise durch den Orient" mit 18 verschiedenen Mazzaspezialitäten.
Wir bestellten als Vorspeise die "Karawane der Köstlichkeiten", 6 verschiedene kalte Mazza-Schälchen zu 11,90 € und als Hauptspeise eine Grillplatte mit Lamm, Hähnchen, Kebab und Lammkoteletts zu 16,90 € für meinen Mann und Lammspieß vom Grill zu 14,90 € für mich, beide Gerichte mit Rosmarinkartoffeln, Cana-Dip und Beilagensalat. Junior entschied sich für einen Räuberteller.
Die Mazza kamen bereits nach sehr kurzer Wartezeit zusammen mit einem Korb dünner Brotfladen:
Hommous - Kichererbsencreme
Baba ghanoush - gegrillte Auberginen, Tomaten und Paprika mit Olivenöl, Knoblauch und Granatapfelsirup (Gemüse war hier in Stückchen geschnitten)
Cana-Mazza - Tomaten, püriert mit Zwiebeln, leicht scharfer Paprika, Petersilie und arabischen Gewürzen
Auberginenmus
Paprikamus
1 Teigtasche, gefüllt mit Hackfleisch und Pinienkernen und 1 Falafel auf Cana-Dip (Sesamsauce)
Die einzelnen Schälchen wurden uns nicht erklärt, ich fragte wiederum beim Kellner nach. Das Baba ghanoush kenne ich eher püriert, anscheinend gibt es hier zwei verschiedene Variationen.
Die Mazza waren allesamt zu kalt, Hommous und Baba ghanoush hatten einen sehr eigentümlichen und unangenehmen Nachgeschmack, die restlichen Vorspeisen waren sehr lasch gewürzt und recht unspektakulär, Falafel und Teigtasche konnten eher überzeugen. Hommous haben wir fast komplett zurückgehen lassen.
Unsere Hauptspeisen kamen bereits während wir noch mit der Vorspeise beschäftigt waren und ein nicht ganz leeres Schälchen wurde schon mal abgeräumt. Mein Lammfleisch war zäh und trocken ohne orientalische Würze, selbst Salz fehlte. Mein Mann hatte etwas mehr Glück mit seinem Fleisch, Hähnchen und Kebab waren nicht ganz so trocken allerdings geschmacklich auch eher flach. Die Kartoffeln waren okay, Rosmarin erwarte ich eigentlich nicht beim Libanesen, aber davon war eh keine Nuance zu verspüren. Der Beilagensalat, sehr klein geschnittener Eisberg, Paprika, Gurke und Möhre war lediglich mit Zitrone und etwas Öl angemacht, viel zu sauer, kaum Salz und für mich daher nicht genießbar, ging ebenfalls zurück.
Noch nie zuvor habe ich in einem anderen orientalischen Restaurant so schlecht gegessen, vor sehr vielen Jahren hatte ich einmal die große Ehre bei einer libanesischen Familie in Hamburg zu Gast zu sein, seitdem liebe ich diese Küche sehr, aber einen so kompletten Reinfall wie hier habe ich wirklich noch nie erlebt. Schade, wir hatten uns sehr auf diesen Abend gefreut, vor unserer nächsten Reise sollte ich wohl etwas genauer recherchieren, auf einem anderen Bewertungsportal habe ich mittlerweile weit auseinanderklaffende Meinungen zu diesem Restaurant gelesen. Ein schlechter Tag? Das kann ich nicht beurteilen, nur frage ich mich, ob ein Restaurant in einem 4* Hotel mit dieser Küchenleistung auf Dauer Bestand haben kann, nun ja, Gäste kommen und gehen.
Das Gleiche gilt für den Service, hier erwarte ich wesentlich mehr Aufmerksamkeit dem Gast gegenüber, ein Aperitif wurde nicht empfohlen, wir wurden nicht zu weiteren Wünschen wie z. B. Mokka oder Dessert befragt, die Frage nach unserer Zufriedenheit wirkte eher belanglos, zurückhaltende Freundlichkeit drückt es noch nett aus. Nein, wir haben uns nicht wohlgefühlt und haben keine weiteren Getränke bestellt.
Das Ambiente wirkt leicht gediegen und edel, helle Holzwandverkleidungen, große Kronleuchter sowie mit rotem Samtstoff bezogene Stühle verleihen dem Gastraum eine gewisse Gemütlichkeit aber keineswegs orientalischen Charme.
Gastraum tadellos sauber, ebenso die edel gestalteten Toiletten (Wandverkleidung mit Steinplatten, moderner Waschtisch).