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Ehemalige User hat 3315 Bewertungen mit einer Durschnittsbewertung von 4.0 Sternen geschrieben.
Ehemalige User hat am 01.Jan Geburtstag
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Unsere Waage, Ende Dezember deutlich auf Krawall gebürstet, zeigte sich wieder versöhnlich, das schrie quasi nach einer „klitzekleinen“ Belohnung. Also machen wir aus dem Aschermittwoch das Ende unserer Fastenzeit. Gesagt, getan und kurzerhand einen Tisch über die Website reserviert.
Eigentlich wollte ja gar nicht schreiben, aber nach zwei hervorragenden Grüßen aus der Küche, habe ich doch mal das Handy gezückt. Zum anderen halte ich es für fair, meine bescheidenen zwei Sterne der letzten Bewertung zu revidieren. Im Sommer letzten Jahres waren wir im angeschlossenen Bistro des Hauses gar nicht zufrieden. Dafür aber heute umso mehr!
Allerdings stelle ich gerade fest, dass es sich als sinnvoll erweisen würde, etwas zeitnaher zu schreiben. Aber wie heißt es immer so schön zum Ende eines jeden Jahres: „ Well, I'll do my very best!“
Freundlichst werden wir von Restaurantleiterin Janine Heinrichs in Empfang genommen, für uns wurde ein Vierertisch am Fenster reserviert, das heißt heute ist mehr als ausreichend Platz vorhanden. Schade nur, dass es schon dunkel ist, von hier aus hat man eine phantastische Aussicht über das Bergische Land. Irgendwann werde auch ich es wirklich lieben ;-.
Heute also kein à la carte, was natürlich auch möglich gewesen wäre. Wir werden gefragt, ob wir irgendetwas nicht mögen oder ob es eventuell irgendwelche Unverträglichkeiten gibt. Für meinen Mann bitte keinen Fisch, für mich geht alles.
Als Einstieg werden uns verschiedene Sorten frisches Brot mit gesalzener Butter, Café de Paris-Butter und Gänserillette serviert. Die Café de Paris-Butter schmeckt uns so ausgezeichnet, dass wir vorsichtig sein müssen, um uns nicht vorab schon satt zu essen. Brot wird gerne nachgereicht, aber wir verzichten besser.
Lieber ist es mir schon, wenn ich weiß, was mich erwartet, aber so probiert man vielleicht doch mal etwas, was man sonst nicht unbedingt bestellen würde.
Los geht´s:
Heilbutt/Rote Bete/Apfel
Hauchdünn aufgeschnittenes Carpaccio, leicht würzige Bete und Apfeljus/-schaum. Gut gemacht, keine Frage, auch wenn ich immer aufgrund des intensiveren Eigengeschmacks einen Thunfisch vorziehen würde. Schäumchen darf aber muss für mich nicht sein, das hätte einen Hauch geschmacksintensiver sein dürfen.
Für meinen Mann gibt es als Alternative ein Rote Bete Risotto mit Granny Smith, Taleggio und Puffreis. Das war richtig gut, so geht Risotto. Okay, der Puffreis hätte für uns auch nicht sein müssen.
Schweinebauch/Mais/Polenta
Eine positive Überraschung. Das hätte ich mir nie nicht bestellt. Superzartes auf den Punkt gegartes Bäuchlein mit knuspriger aber nicht zu harter Schwarte, schön würzig, dazu zarte Polentataler und eine gut abgeschmeckte Maiscreme.
Blutorange/Ziegenkäse
Ein herrlich erfrischender Zwischengang: fruchtiges Sorbet und leicht gebrannter Ziegenkäse
Schaufelbug/Möhre/Anna Kartoffeln
Butterzartes Rind auf einer ausgezeichneten Jus mit etwas Meersalz bestreut, auf den Punkt gegarte Möhren und ein leicht mit Kreuzkümmel abgeschmecktes Möhrenmus. Anna Kartoffeln hatte ich bislang noch nicht gegessen, für das Gratin wird statt Sahne eine würzige Brühe verwendet.
Passionsfrucht-Tarte/Kokos/Caramel
Zum Glück etwas Fruchtiges und keine Schokolade! Die Tarte war einfach nur klasse, viel Frucht und das Kokoseis und die Caramelcrème sowie kleine Caramel-Macarons passten einfach ausgezeichnet.
Kleine Petit Fours zum Espresso.
Als Aperitif hatten wir Cremant de Loire (blanc und rosé) zu 8,- €. Die Weine habe ich nicht mehr in allzu bester Erinnerung, auf jeden Fall hatte ich einen Sinß Grauburgunder und einen Wittmann Riesling, wobei ich sagen muss, dass mir der Riesling im Bistro von Markus Schneider deutlich besser gefällt.
Das Ambiente ist schon in den vorherigen Bewertungen gebührend beschrieben worden. Wir genießen es einfach nur, da es sehr wenige Restaurants gibt, die auch unserem persönlichen Geschmack entsprechen.
Das Serviceteam zweifelsfrei tadellos und sehr um den Gast bemüht, es gibt einfach nichts, was kritisiert werden könnte. Dominic Gerberding serviert seine Kreationen unter anderem selbst und kann Fragen selbstverständlich aus dem „ff“ beantworten.
Die Produkte, die in der Küche verarbeitet werden stammen zum Teil aus dem eigenen Obst/Gemüsegarten, eigene Rinder sowie ein Jagdgebiet sollen zum Haus gehören, Forellen kommen aus der Umgebung. Regionaler geht es wohl kaum.
Wir kommen ohne Frage gerne wieder, schon aus dem Grund, da aus zwei 7-Gänge Menüs individuell gewählt werden kann. „Menü nur tischweise“ kennt man im Pfaffenberg nicht…und bald lockt auch wieder der schöne Außenbereich.